Moderne Teamarbeit: Wie Teams mehr erreichen

Sie ist zentraler Bestandteil der Arbeit für die meisten Mitarbeiter in den meisten Organisationen: Teamarbeit. Wir alle kennen Teams, an die wir gerne zurückdenken. Wir sind stolz dabei gewesen zu sein und gerne Teil dieser Teams gewesen. Und wir kennen die anderen Teams, an die wir uns lieber nicht erinnern. Woran liegt es, dass manche Teams über sich hinaus wachsen und Top-Leistungen vollbringen, andere aber scheitern? Und wie schaffen manche Teams, die schlecht starten, dann doch die Wende zum Guten? Kurz: Was macht moderne Teamarbeit erfolgreich? Obwohl die Arbeit in Teams fast alle betrifft, läuft sie mitunter überraschend schlecht, ist das Wissen über ihre Erfolgsfaktoren oft noch gering, Erfolg oft Zufall. Noch nutzen wir das vorhandene Wissen kaum. Tauchen wir also ein in die Erfolgsgeheimnisse moderner Teamarbeit mit diesem Fachtext und seinen zahlreichen Kapiteln.

Autor: Diplompsychologe Professor Dr. Florian Becker

Der Autor
Diplom-Psychologe Prof. Dr. Florian Becker vermittelt als Experte für Wirtschaftspsychologie mit langjähriger Praxiserfahrung tiefgehende Einblicke in die Erfolgsgeheimnisse von Teams. Er stellt kompakt den aktuellen Stand der Forschung und langjährig bewährte Erkenntnisse aus der Praxis zusammen. Daraus entwickelt er die entscheidenden Tipps. Leser erhalten Impulse zum Optimieren der Teamarbeit und praxisnahe Lösungen für zeitgemäße Teams. Der kompakte Fachtext zeigt, wie man Teams erfolgreich zusammenstellen, einsetzen, entwickeln und führen kann – als Führungskraft, Teammitglied oder Personalspezialist.

Teamarbeit: Die Herausforderung

Besonders gut sieht man den sehr unterschiedlichen Erfolg von Teams beim Sport. Folgendes Beispiel verdeutlicht die Herausforderung, aus einzelnen Personen ein gutes Team zu schmieden.

Beispiel für Teamerfolg: Island bei der Europameisterschaft 2016
Teams können vollkommen über sich hinaus wachsen. Das gilt auch für Teams aus eher durchschnittlichen Einzelpersonen. Ein gutes Beispiel ist die isländische Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Fußball 2016.

Ein paar Fakten dazu. Island: Ein Land mit unter 400.000 Einwohnern, weniger als eine Stadt wie Nürnberg. Die Spieler: Unbekannt. Der Trainer: Unbekannt. Alle mit kaum aussprechbaren Namen. Egal. Die isländische Mannschaft qualifizierte sich für die Europameisterschaft. Schon das war eine Sensation. Doch damit nicht genug. Diese Mannschaft überstand nicht nur die Vorrunde ohne verlorenes Spiel und spielte dort gegen den späteren Europameister Portugal unentschieden – wir reden wohlgemerkt von Gegnern wie Cristiano Ronaldo. Die isländische Nationalmannschaft wuchs vollkommen über sich hinaus, wurde selbst für starke Gegner unaufhaltsam. Das gipfelte darin, dass sie die englische Nationalmannschaft im Achtelfinale aus dem Turnier warf – England, ein fußballfanatisches Land mit über 55 Millionen Einwohnern und weltbekannten Fußballspielern. Aus dem Turnier geworfen von einem Mini-Land mit unbekannten Spielern.

Halten wir fest: Einige Teams sehen gut aus auf dem Papier. Diese Teams haben riesiges Potenzial, tolle Personen mit den richtigen Kompetenzen. Dennoch läuft es nicht ganz rund. Diese Teams können ihr großes Potenzial oft nicht erschließen. Sie enttäuschen dann, machen mitunter fassungslos. Andere Teams haben vielleicht gar nicht die besten Mitglieder, eher geringes Potenzial. Sie wachsen aber vollkommen über sich hinaus, schöpfen ihr kleines Potenzial stark aus, entfalten sich. Sie werden das Beste, was sie sein können. Und mache Teams starten zwar schlecht – sie schaffen dann jedoch die Wende, schöpfen immer mehr von ihrem Potenzial aus, wachsen und wachsen. Ein Beispiel: In der EM 2016 spielte Portugal in der Gruppenphase noch 1:1 gegen Island, 0:0 gegen Österreich und 3:3 Ungarn – nicht besonders beeindruckend. Das Team wurde allerdings später Europameister, schaffte den Wandel, wurde mit jedem Spiel stärker. Bestimmte Teams wachsen also über sich hinaus, andere scheitern. Und manchmal kollabieren auch Teams aus den besten Einzelspielern und geben innerlich auf. Einige stehen bei Misserfolg wieder auf und schaffen die Wende.

Die Beispiele zeigen: Die Psychologie von Teams ist hoch interessant. Teams können von außen betrachtet für den normalen Beobachter fast „Wunder“ vollbringen. Andere Teams, bei denen oberflächlich betrachtet „alles stimmt“ enttäuschen dagegen überraschend. Das gleiche Muster kann man auch bei Teams in anderen Kontexten beobachten: Ehrenamt, Vereine und Kirche, soziale Organisationen, Militär und natürlich in der Wirtschaft. Nur ist das Vollbringen von Wundern in der Praxis der Teamarbeit nicht die Norm, sondern sehr selten der Fall. Oft leisten Mitarbeiter in Teams weniger als für sich alleine und die Ergebnisse von Teamarbeit enttäuschen, negative Dynamiken prägen das Team (vgl. Wegge, 2004, S. 72 ff). Es ist daher für die Praxis höchst relevant, die Prozesse und Gesetze der Teamarbeit dahinter zu verstehen, das Potenzial der Wissenschaft und Forschungsergebnisse zu nutzen, das Potenzial der Teams zu erschließen.

Konkret interessiert:

  • Was verhindert, dass viele Teams ihr Potenzial auch nur ansatzweise ausschöpfen? Warum enttäuschen so viele Teams?
  • Wie schaffen es manche Teams ihr Potenzial voll auszuschöpfen, über sich hinaus zu wachsen, jede einzelne Person voll zu mobilisieren?
  • Welche Regeln gelten für moderne Teamarbeit in Zeiten von Digitalisierung, Globalisierung und Agilität?
  • Was prägt ein gutes Team, welche wichtigen Faktoren erfolgreicher Teamarbeit gibt es?
  • Was schwächt Teams und lässt sie scheitern, selbst wenn diese aus guten einzelnen Personen bestehen?
  • Was sind die psychologischen Prozesse dahinter, was macht manche Teams nahezu unaufhaltsam?

Dieser Text zeigt die Psychologie dahinter und wie Teams mehr erreichen.

Moderne Teams: Das zeigen die nächsten Kapitel

Teams sind in der modernen Wirtschaft allgegenwärtig. Der Erfolg von Teams steht und fällt nicht zuletzt mit guter Teamführung (Burke et al., 2006). Wie aber führt man Teams zum Erfolg? Wie machen wir aus jedem Team eine kleine „isländische Nationalmannschaft“? Leser bekommen dafür Expertise in vier übergreifenden Handlungsfeldern.

  1. Im ersten Themenbereich erhalten Leser Grundlagen erfolgreicher Teamführung: Themen sind der Einsatz von Teams in der Praxis mit allen Vorteilen und Nachteilen der Teamarbeit. Leser erfahren, wie sie die Vorteile der Teamarbeit nutzen und die Nachteile vermeiden. Es geht um den erfolgreichen Umgang mit Trittbrettfahrern und sozialen Drückebergern, Merkmale von Teams und Teamarbeit und die häufigsten Arten von Teams in modernen Organisationen. Eigene Kapitel gehen ein auf virtuelle Teams und agile Teams als moderne Teamformen. Einen vertieften Blick auf sozialpsychologische Grundlagen liefern dann Kapitel mit dem Fokus auf soziale Gruppen, Risiken durch informelle Gruppen, Gruppendynamik als Schlüssel für erfolgreiche Teamarbeit und die Herausforderung Synergie im Team zu nutzen.
  2. Der nächste Themenbereich beschreibt einen förderlichen Kontext für Teamleistung: Er beinhaltet Kapitel zu teamorientierte Organisationen, moderne Teamführung, sinnvolle und motivierende Gestaltung von Aufgaben für Teams. Er zeigt wie man Teams motivieren kann sowie gute Entscheidungen in Teams fördert.
  3. Es folgt ein Themenbereich zur Zusammenstellung effektiver Teams: Dieser diskutiert die optimale Teamgröße bzw. Anzahl an Teammitgliedern. Leser lernen den erfolgreichen Umgang mit Segen und Fluch der Team-Diversity (z.B. Geschlecht, kulturelle Herkunft und Alter der Mitglieder), erfahren erforderliche Kompetenzen für Teammitglieder, die es zu entwickeln gilt. Der Text zeigt günstige sowie ungünstige Persönlichkeitsmerkmale von Mitgliedern in Teams, die eine gezielte Auswahl geeigneter Personen ermöglichen. Ein zusammenfassendes Kapitel zu Teamfähigkeit rundet diesen Themenbereich ab.
  4. Ein Themenbereich zur erfolgreichen Entwicklung und Pflege von Teams zeigt, wie es nach der richtigen Teamzusammenstellung weitergeht: Leser erfahren hier, was modernes Teambuilding kennzeichnet, wie sie den Teamgeist stärken und Kommunikation im Team verbessern. Sie bekommen Wissen dazu, wie gravierend sich falsche soziale Normen in Teams auf das Verhalten der Teammitglieder auswirken und wie sie dort eine leistungsfreundliche Kultur herstellen. Kapitel über Phasen der Teamentwicklung machen deutlich, warum die Leistungsphase entscheidend ist und wie man ein Team dort hin bekommt – und dort behält. Dieser Abschnitt zeigt auch, dass ein Team nur sein Potenzial entfaltet mit der richtigen Rollenverteilung im Team und beschreibt wichtige Teamrollen, ohne die Teams scheitern.
  5. Zur modernen Teamarbeit gehört auch ein Blick auf Teamprobleme, wenn man so möchte der Schutz vor „Teamkrankheiten“. Dieser letzte Themenbereich gibt daher einen tiefen Einblick in Dysfunktionen von Teams und in die Probleme bei der Teamarbeit, die es zur verhindern gilt. Besonders drohen dysfunktionale Konflikte im Team. Kapitel zu Konfliktarten, Konfliktprävention, Konfliktfähigkeit und Konfliktlösung verdeutlichen das Wichtigste zum Thema Konfliktmanagement in Teams.

Ein zusammenfassendes Kapitel destilliert als Essenz die Erkenntnisse was ein gutes Team ausmacht.

Das Buch zur Begleitung

Viele Inhalte aus diesem Onlinetext sind eingeflossen in das Buch „Teamarbeit, Teampsychologie, Teamentwicklung – So führen Sie Teams!“. Der Schaukasten stellt das Fachbuch vor.

Teamarbeit, Teampsychologie, Teamentwicklung: So führen Sie Teams!

Das Buch zu diesem Online-Text vom Bestsellerautor.
Diplompsychologe Prof. Dr. Florian Becker liefert:

  • praxiserprobte Tipps aus unseren Projekten mit Top-Unternehmen und Team-Workshops
  • wissenschaftliche Qualität aus jahrzehntelanger Forschungsarbeit
  • verständlich und kompakt, weil Ihre Zeit kostbar ist

Ihr Vorsprung bei Teamarbeit.

Das nächste Kapitel startet mit Vorteilen und Nachteilen von Teamarbeit. Es zeigt, warum Teams als moderne Form der Zusammenarbeit im Trend sind. Und es schildert gleichzeitig die großen Risiken beim Einsatz von Teamarbeit.