Teamgeist stärken: Kohäsion und Zusammenhalt in Teams fördern

Fehlt der Gruppenzusammenhalt, ist das schlecht – sowohl in der Familie, als auch in einem ganzen Land und natürlich auch am Arbeitsplatz in Teams. Das glauben die meisten. Nur: Was ist Teamgeist? Welche Vorteile hat dieser wirklich? Mit welchen Maßnahmen kann ich den Zusammenhalt in Teams fördern? Kann Teamzusammenhalt auch zum Fluch werden, gibt es Nachteile von Teamgeist?
Das ist Thema in diesem Kapitel. Es liefert eine wissenschaftliche Definition von Teamgeist und stellt dabei den wissenschaftlichen Begriff Gruppenkohäsion aus der Psychologie vor. Danach zeigt es die Vorteile, aber auch die Nachteile von Teamzusammenhalt. – Ja, es gibt auch Nachteile, die vor lauter Euphorie oft übersehen werden. Es folgen die wirksamsten Tipps und Methoden, die Teamgeist stärken und Gruppenkohäsion fördern.

Autor: Diplompsychologe Professor Dr. Florian Becker

Teamgeist hält die einzelnen Mitglieder im Team – er führt zu Kohäsion, wie ein unsichtbares Netz
Teamgeist hält die einzelnen Mitglieder im Team – er führt zu Gruppenkohäsion, wie ein unsichtbares Netz

Definition: Was bedeutet Teamgeist?

Was bedeutet Teamgeist? Andere Bezeichnungen und Synonym-Begriffe sind Gemeinschaftsgefühl, Zusammengehörigkeitsgefühl oder Wir-Gefühl. Die wissenschaftliche Bezeichnung der Sozialpsychologie für Teamgeist ist Gruppenkohäsion (vgl. Dion, 2000; Festinger, 1950; Festinger, Schachter und Back, 1950). Was genau ist Gruppenkohäsion? Hier eine einfache Definition von Gruppenkohäsion:

Gruppenkohäsion ist definiert als die durchschnittliche Attraktivität der Mitgliedschaft in einer Gruppe für die Mitglieder.

Ein Gemeinschaftsgefühl entsteht also dann, wenn die einzelnen Mitglieder alle sehr gerne in der Gruppe sind, die Mitgliedschaft attraktiv ist. Umgekehrt sinkt das Wir-Gefühl, wenn Mitglieder nicht gerne Teil der Gruppe sind. Dieses Prinzip gilt auch für Teams als Sonderfall von sozialen Gruppen. Entsprechend kann die Kohäsion in Teams hoch oder gering ausgeprägt sein.

Wir kommen zu folgender Definition für Teamgeist:

Teamgeist ist definiert als die durchschnittliche Attraktivität der Mitgliedschaft in einem Team für die Mitglieder.

Die Attraktivität der Mitgliedschaft kann von unterschiedlichsten Faktoren positiv (z.B. gegenseitige Sympathie der Mitglieder) oder negativ (z.B. geringer Status der Gruppe) beeinflusst werden. Kohäsion kann also als die Summe der Anreize verstanden werden, die Mitglieder zu einem Team hinziehen. Das zeigt die Abbildung.

Teamgeist: Hohe und geringe Kohäsion einer Gruppe
Teamgeist: Hohe und geringe Kohäsion einer Gruppe

Die Anreize, die Mitglieder zu einem Team hinziehen, können sehr unterschiedlich sein. Es kann von der sozialen Identität und Zugehörigkeitsgefühl, über die Leidenschaft bei der Arbeitsaufgabe, einem ethischen Gefühl der Verpflichtung zum Team, reiner Gewohnheit bis hin zu finanzieller Berechnung (hohes Gehalt) gehen.

Von der Kohäsion, der Attraktivität der Mitgliedschaft in einem Team, zu unterscheiden, ist die Dependenz.

Dependenz ist definiert als die Abhängigkeit eines Einzelnen vom Verbleib in einer Arbeitsgruppe.

Dependenz hat also definitionsgemäß eine ganz andere Wurzel als Teamgeist und ist entsprechend anders definiert. Sie basiert nicht auf Attraktivität, sondern auf Zwang: Etwa weil jemand vertraglich gebunden ist oder es an alternativen Tätigkeitsangeboten mangelt. Typische Beispiele für Dependenz sind die Mitgliedschaft in einer Armee auf Grund von Wehrpflicht oder der Aufenthalt in einer Gefängniszelle mit mehreren Mithäftlingen. So kann Dependenz auch bei niedriger Kohäsion einen Anstieg der Fluktuation ausbremsen. Es sind aber meist höhere Fehlzeiten und eine geringere Produktivität zu beobachten, weil die Mitglieder das Team nicht verlassen können, aber auch nicht mitarbeiten wollen. Dependenz sollte daher von Führungskräften nicht als Ersatz für Kohäsion gesehen werden, eher als Problem, weil sie unmotivierte, innerlich gekündigte Personen im Team festhält.

Teamgeist: Vorteile und Nachteile

Welche Effekte hat der Zusammenhalt in einem Team? Hohe Gruppenkohäsion hat eine Reihe positiver Wirkungen. Das sind die Vorteile von Teamgeist:

  • steigert die Zufriedenheit
  • führt zu mehr Partizipation im Team
  • fördert die Akzeptanz von Zielen der Gruppe
  • verringert Absentismus und Fluktuation in Teams (vgl. Cartwright, 1968)
  • mehr Konformität und Standardisierung des Verhaltens der Teammitglieder
  • höhere Produktivität und Arbeitsleistung (Mullen und Copper, 1994), wenn die Normen im Team leistungsfreundlich sind

Bei Management-Teams zeigte sich sogar ein positiver Zusammenhang von Kohäsion mit finanzieller Performance (Michalisin, Karau und Tangpong, 2004).

Letztendlich läuft Führung von Teams sogar ins Leere, wenn die Kohäsion gering ist, da die Teams dann nicht auf die Führungsimpulse reagieren (Bass et al., 2003). Das gleiche gilt für Wettbewerb zwischen Teams, der nur dann besonders leistungsfördernd wirken kann, wenn eine starke Identifikation mit den Teams gegeben ist.

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Es gibt aber auch Nachteile bei Teamgeist. So können Teams mit sehr hoher Kohäsion zum Problem werden, wenn sie die Ziele einer Organisation nicht teilen und mit eigenen Zielen „überschreiben“. Im Extremfall kann das bis zur Meuterei führen. Die Auswüchse in Form von Beleidigungen und Ungehorsam der französischen Nationalmannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft 2010 gegen den Trainer Raymond Domenech sind ein Beispiel dafür. Auch Bilder von Managern in Frankreich, die von ihrer Belegschaft gefangen genommen, geschlagen, entkleidet und gehetzt werden, zeigen das Risiko von Gruppen mit hoher Kohäsion, die sich gegen die Führung stellen.

Alles in allem hat Kohäsion aber große Vorteile. Daher ist es in der Regel sinnvoll, den Zusammenhalt von Teams zu erhöhen, Teamgeist zu fördern. Wie das geht, zeigt der nächste Abschnitt.

Teamgeist stärken, Gruppenkohäsion fördern

Wie kann man Teamgeist stärken? Mit bestimmten Methoden kann man den Teamgeist steigern und Gruppenkohäsion fördern. Hier die entscheidenden Tipps.

Tipps: Teamgeist stärken

Der letzte Abschnitt gibt Literaturhinweise zur weiteren Vertiefung.

Teamgeist: Literatur

Aktuelle Literatur-Tipps zu Teamgeist.

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Tipp
Sozialpsychologie der Gruppe
  • Stürmer, Stefan (Autor)

Neben der Kohäsion sind besonders die Normen in Teams relevant, allen voran die Leistungsnormen. Davon handelt das nächste Kapitel.