7. Organisationspsychologie

Die Organisationspsychologie beschäftigt sich programmatisch mit dem Erleben, Verhalten und Handeln von Menschen in Organisationen (vgl. v. Rosenstiel, 2007, S. 5). Meist wird der Bereich in die Teilaspekte

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Abbildung: Themenfeld der Organisationspsychologie

 

Dabei lässt sich der weit verbreitete Begriff der Arbeitspsychologie, die Arbeit und Arbeitsbedingungen unter psychologischer Perspektive betrachtet, meist mehr oder weniger der Organisationspsychologie zuordnen. Zwar gilt: “In Organisationen wird nicht nur gearbeitet und gearbeitet wird nicht nur in Organisationen.”
Doch die meiste Forschung zur Arbeitspsychologie findet im Kontext von Organisationen statt. Ähnliches gilt für die Bezeichnungen Betriebspsychologie und im englischsprachigen Raum Work Psychology, Industrial Psychology, Occupational Psychology, Organisational Behaviour oder Business Psychology.

Letztendlich geht es in der Organisationspsychologie meist darum, das Verhalten von Mitarbeitern zu beeinflussen.

So gibt es Verhaltensweisen, die von Unternehmen meist als positiv gewertet werden:

  • den Kollegen helfen,
  • Verbesserungsvorschläge machen,
  • eigene Kompetenzen weiterentwickeln,
  • die Gesundheit fördern oder
  • das Ansehen der Organisation verbessern.

Auf der anderen Seite bestehen negativ gewertete Verhaltensmuster, die oftmals von Psychologen reduziert werden:

  • Mobbing,
  • Diebstahl,
  • Fehlentscheidungen,
  • Weitergabe von vertraulichen Informationen,
  • Abhalten anderer Mitarbeiter von der Arbeit oder
  • bewusste Leistungsreduzierung.

Häufig in Forschung und Lehre behandelte Bereiche der Organisationspsychologie sind beispielsweise Arbeit, Arbeitsgestaltung, Arbeitszufriedenheit, Stress und Gesundheit am Arbeitsplatz, Arbeitsleistung, Fluktuation, Absentismus, Motivation, Führung, Personalauswahl, Personalentwicklung, Gruppenprozesse, Konflikt, Verhandlung, Kommunikation, Change-Management und Organisation.

 

Die bisher geschilderten Teilbereiche der Wirtschaftspsychologie machen klar: Die Disziplin hat sich an den Nachfragern und den Anwendungsfeldern orientiert entwickelt.
Die Bereiche überlappen sich teilweise stark und eine integrative Systematik fehlt bislang. In der Praxis werden diese Bereiche allerdings zunehmend überlappend und integriert betrachtet. Dies zeigt das folgende Kapitel.