Ebenfalls zu den Auswahlverfahren, die auf dem Zufall beruhen, gehört die geschichtete Zufallsauswahl.
Eine Grundgesamtheit besteht oftmals aus verschiedenen Subgruppen, die sich grundlegend bei den in einer Forschungsstudie interessierenden Merkmalen unterscheiden. Hier wäre das zufällige Ziehen einer einzelnen Stichprobe statistisch unangebracht, da es kein normalverteiltes Merkmal ist. Geschichtete Verfahren bieten hierfür eine Lösung, können auch mehrgipflige Verteilungen gut abbilden.
Damit sind geschichtete Verfahren immer dann angebracht, wenn Populationen aus mehreren Subgruppen bestehen, die sich grundlegend bei den untersuchten Merkmalen unterscheiden. Insbesondere wenn unterschiedliche Gruppen mit anderen Marketingmaßnahmen adressiert werden können, ist eine geschichtete Untersuchung ratsam.
So ist bekannt, dass sich politische Gesinnungen von Stadt zu Land unterscheiden. Folglich ist bei der Erhebung von Wahlabsichten eine Schichtung von Stadt und Land angemessen. Auch können Marketingmaßnahmen getrennt für die Schichten durchgeführt werden, da man beispielsweise unterschiedliche Plakate verwenden kann.
Bei dieser Auswahl wird die Grundgesamtheit in mehrere Schichten unterteilt, die hinsichtlich eines Merkmals in sich homogen und untereinander heterogen sind. Homogenität herrscht beispielsweise, weil alle Personen in einer Schicht Großstädter sind. Heterogenität bezieht sich auf die anderen Schichten, die zum Beispiel Kleinstadtbewohner und Landbewohner beinhalten können.
Aus den so entstanden Schichten wird dann jeweils separat (nach Zufalls- oder bewusster Auswahl) eine Stichprobe gezogen.
Abbildung: Geschichtete Zufallsauswahl (vgl. Neumann, 2003a, S. 53)