12. Zufallsauswahl: Klumpenauswahl bzw. Clusterauswahl

Ein weiteres Zufallsverfahren ist das sogenannte Klumpenverfahren, auch Cluster-Auswahl genannt. Hierbei erfolgt keine direkte Auswahl, sondern die Grundgesamtheit wird in Teilmengen – die sogenannten „Klumpen“ – eingeteilt. Diese Klumpen sind Gruppen von Elementen, die eine natürlich Anhäufung (z.B. Postleitzahlengebiete, Häuserblocks, Abteilungen in Unternehmen oder Niederlassungen eines Geschäftes etc.) zueinander aufweisen. Dann wird zufällig eine bestimmte Zahl dieser Klumpen ausgewählt und mit allen ihren Elementen in die Stichprobeeinbezogen. Das bedeutet nicht einzelne Elemente der Grundgesamtheit, sondern ganze Gruppen von Elementen verkörpern die Auswahleinheit.

 

Was ist der Unterschied zwischen Klumpenauswahl und geschichteten Verfahren der Stichprobenauswahl?

Im Unterschied zu den geschichteten Verfahren sind die Unterschiede hier zwischen den Klumpen relativ homogen, die Klumpen werden aus pragmatischen Gründen gezogen, nicht, um über einzelne Klumpen eine Aussage treffen zu können.
Die Klumpenauswahl wird insbesondere dann angewendet, wenn keine Auswahlgrundlage für eine einfache Zufallsauswahl beschafft werden kann, sondern nur die für eine Klumpenauswahl vorliegt oder der Aufwand für Klumpenauswahlen wesentlich geringer ist, weil beispielsweise nur in einigen Filialen Kunden oder Mitarbeiter befragt werden müssen.

 

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Abbildung: Zufallsverfahren – Klumpenauswahl (vgl. Neumann, 2003a, S. 55)

 

Ein dem Klumpenverfahren zugehöriges Verfahren ist das Flächenstichprobenverfahren. Es bietet sich immer dann an, wenn nur eine Landkarte oder ein Stadtplan über ein Auswahlgebiet vorliegen. Bei diesem Verfahren wird ein geographisches Gebiet in Teilregionen aufgeteilt und die Flächen nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Mehr Personen in kleineren Flächen zu befragen, ist natürlich wesentlich effizienter als die gleiche Stichprobengröße im gesamten Gebiet zu erheben.

 

Eine praktische Auswahltechnik des Flächenstichprobenverfahrens ist die sogenannte Random-Route. Nach dem Zufallsprinzip wird für den Interviewer ein Startpunkt in einer Stadt oder Region ausgewählt, von dem aus er eine vorgegebene Laufroute einhalten muss. Zum Beispiel das zweite Haus rechts, die nächste Querstraße links, wieder das zweite Haus rechts, die nächste Querstraße nach rechts usw.

Auch andere Auswahltechniken stehen zur Verfügung.