19. Sequentielle Stichproben

Nicht immer werden alle Elemente einer Stichprobe auf einmal ausgewählt.
Mit zunehmenden Interviews nimmt die zusätzliche Information ab, die mit jedem weiteren Interview gewonnen wird.
Oftmals ist es daher sinnvoll, schrittweise vorzugehen, bis ein bestimmtes Zielkriterium an Information erreicht ist. Diesen Ansatz bezeichnet man als Sequentielle Stichprobe.
Insbesondere bei explorativen Verfahren hat sich ein derartiges Vorgehen bewährt.


sequentielle_stichprobe.jpg
Abbildung: Sequentielle Stichprobe

 

Sollen zum Beispiel wichtige Motive bei Abiturienten identifiziert werden, einen bestimmten Studiengang zu besuchen, wird man nach und nach zufällig Abiturienten auswählen und mit Leitfadeninterviews befragen. Mit jedem weiteren Interview wird der Mehrgewinn an Information über verschiedene relevante Motive, das Studienprogramm zu wählen, geringer. Nach einer bestimmten Anzahl von Interviews (das können zum Beispiel je nach Fragestellung und Zielgruppe 20 sein) wird man dann aufhören, da nichts wirklich neues über verbreitete Motive, das Studienprogramm zu beginnen, erfahren wird.
Die Anzahl an Interviews, ab der man feststellt, dass weitere Interviews kaum neue Erkenntnisse bringen, lässt sich natürlich vorab nicht festlegen. Daher ist in solchen Situationen ein sequenzielles Vorgehen empfehlenswert.