Online Umfragen und die dazugehörige Stichprobenauswahl stellen vor neue Herausforderungen. Es existieren unterschiedliche Verfahren für die Erhebung von Onlinedaten:
Abbildung: Online Stichproben
Das zufällige Herausgreifen (Random Online Intercept Sampling) basiert auf einer randomisierten Auswahl von Website Besuchern. Häufig werden Teilnehmer in festen Intervallen (beispielsweise jeder 10. Besucher) gewählt.
Oft ist es hier sinnvoll, geschichtete Stichproben einzusetzen. Dabei werden die Probanden durch ein Programm auf der Homepage in Schichten auswählt, zum Beispiel bestehende Kunden, die sich einloggen und Neukunden.
Es besteht zudem die Möglichkeit zu Onlineumfragen einzuladen (Invitation Online Sampling). Das ist die am meisten verbreitete Art der Gewinnung von Onlinestichproben. Zum Beispiel könnte ein Online-Versandhandel Kunden zu einer Befragung einladen. Es ist wichtig, Teilnehmer vorzuwarnen bzw. auf den Erhalt einer E-mail vorzubereiten, damit diese nicht in den Spamordner verschoben wird.
Bei Newsgroup-Befragungen wird der Fragebogen in ein Forum einer Website oder auf ein virtuelles schwarzes Brett eingebaut. Da diese Seiten den Internet-Nutzern meist als Austauschplattform zu einem bestimmten Interessensgebiet dienen, können hier Befragungen zu speziellen Themen zielgerecht eingesetzt werden. Somit werden auch sehr spezielle Zielgruppen erreicht. Das kann aber auch zum Nachteil werden, wenn etwa eine breitere Zielgruppe angesprochen werden soll. Außerdem kann eine Selbstselektion der Teilnehmer zu Verzerrungen im Ergebnis führen. Dieses Problem tritt zwar bei allen Formen der Befragung auf, bei denen die Zielperson selbst entscheiden kann, ob sie teilnimmt, oder nicht, jedoch ist das Selbstselektionsproblem im Online-Bereich besonders hoch. Die sowieso schon schwer erzielbare Repräsentativität wird dadurch zusätzlich gefährdet.
Bei der Befragung von Panelmitgliedern (Online Panel Sampling) wird auf bereits bestehende Panelteilnehmer zurück gegriffen. Onlinepanels werden von Marktforschungsinstituten speziell für die Durchführung von repräsentativen Auswahlverfahren eingerichtet. Sie erleichtern den Zugang zu verschiedenen Probanden mit besonderen demographischen Merkmalen (wie etwa Alter, Geschlecht, Familienstand, Haushaltsgröße, Interessen und viele weitere). Einzelne Merkmale können herausgegriffen werden und auch geographische Gebiete festgelegt werden. So können Teilnehmer gezielt nach ihren Merkmalen ausgewählt werden, damit die Stichprobe der angestrebten Grundgesamtheit entspricht.