Die Vorbereitung von Gruppendiskussionen ist ähnlich wie die von qualitativen Interviews. Mitunter sind aber weitere Herausforderungen gegeben.
Wesentliche Aspekte sind:
- Organisation geeigneter Moderatoren.
Wie auch bei Interviews müssen ausgebildete Moderatoren zur Verfügung stehen.
Dabei ist nicht nur fachliche Erfahrung und Training, sondern mindestens ebenso Einfühlungsvermögen und thematisches Interesse wesentlich.
Bei einer anspruchsvollen Thematik (etwa Wissenschaft, spezielles Wirtschaftsgebiet, Subkultur oder Kunst), kann es zudem erforderlich sein, dass sich der Interviewer zunächst einarbeitet. Nur so können geziehlt Fragen gestellt werden, das Gesagte Ausgewertet und der Respekt der Diskussionsteilnehmer gewonnen werden. - Ohne Gruppenmitglieder keine Diskussion.
Passende Termine mit ausreichend Zeitpolster zum nächsten Termin sind wesentlich.
Vorausblickende Organisation erspart hier lästige Wartezeiten und auf der anderen Seite Zeitdruck, weil ein Interview noch läuft, während der nächste Termin bereits drängt.
Es ist generell empfehlenswert etwas mehr Teilnehmer einzuladen, als man unbedingt braucht (z.B. sieben, wenn man mindestens vier benötigt, da nicht immer alle Teilnehmer pünktlich oder überhaupt erscheinen). - Ermöglichung der Aufzeichnung von Antworten und Reaktionen.
Inhalte des Interviews müssen natürlich ausgewertet werden. Dafür ist eine Aufzeichnung notwendig.
Das geschieht entweder mit Papier und Stift, besser aber mit einem digitalen Aufzeichnungsgerät (Diktiergerät), ggf. sogar einer Videoaufnahme.
Alle Geräte müssen vorab überprüft und getestet werden, Strom und frische Batterien vorhanden sein, idealerweise sogar ein Ersatzgerät verfügbar gehalten werden.
Bei Fokus Gruppen sollte zur Sicherheit generell doppelt aufgezeichnet werden. - Material zum Mitschreiben von Stichpunkten.
In späteren Phasen der Diskussion kommt man oftmals wieder auf bereits gesagtes zurück.
dafür empfiehlt es sich wichtige Äußerungen schriftlich festzuhalten, um diese nicht zu vergessen und später wieder erwähnen zu können.
Das kann auf einem kleinen Block geschehen. - Vorbereiten von Stimulusmaterial.
Oft wird auch in Gruppendiskussionen Stimulusmaterial eingesetzt wie z.B. Werbematerial, Fotos oder Produkte, die den Interviewpartner vorgelegt werden.
Dieses sollte entsprechend vorbereitet und vorab getestet werden.
Auch Material, das für bestimmte Methoden benötigt wird, wie Pinnwände oder Bastelbedarf sollte vorab auf Vollständigkeit überprüft sein.
Soll das Material erst ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Gruppe verwendet werden, empfiehlt sich einen Sichtschutz zu verwenden – etwa ein Pinnwand. - Vorbereitung einer passenden Umgebung.
Für eine Gruppendiskussion ist Störungsfreiheit und Entspannung essentiell. Der Interviewer sollten von Beginn an eine gelockerte Atmosphäre schaffen.
Telefon, Besucher, andere Anwesende Personen, Ablenkung und Lärm sollten ausgeschlossen werden.
Ein privater Raum mit kleinem Tisch ggf. Kaffee und Knabbereien und entspannten Sitzgelegenheiten hat sich dafür bewährt.
Das alles sollte in ausreichender Menge vorhanden sein.
Wichtig sind hier insbesondere:
– eine ausreichende Anzahl an Stühlen
– ein runder Tisch, damit sich die Teilnehmer sehen können
– Namensschilder für die Teilnehmer - Einplanung von ausreichend Zeit.
Mehrere Menschen an einen Ort zu bekommen und für eine Stunde oder länger zu befragen ist nicht einfach!
Buchungen von Räumen und Vorbereitung einer entspannten Atmosphäre, sind daher frühzeitig zu organisieren.
Auch sollten die Interviewpartner möglichst bereits ein paar Wochen vorher kontaktiert worden und Termine ausgemacht worden sein.
Etwa zwei Tage vorher hat sich ein kurzer ‘Erinnerungsanruf’ bewährt.
Als Zeitpunkt hat sich der frühe Abend an Werktagen bewährt, hier haben die meisten Personen Zeit. - Pretest des Arrangements.
Sind alle Vorbereitungen getroffen, können letzte Optimierungen durch einen Pretest des gesamten Arrangements erfolgen.