7. Die Kreative Gruppendiskussion

Ziel der Kreativen Gruppendiskussion ist es, Ideen zu produzieren. Dazu werden kreative Techniken sowie indirekte Methoden eingesetzt.


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Abbildung: Kreative Gruppendiskussion

 

Im Folgenden sind die bei Kreativen Gruppendiskussionen verbreiteten Kreativitätsmethoden SIL-Methode, die Methode 635 und das Mind Mapping beschrieben.

  • SIL-Methode:  Die systematische Integration von Lösungselementen (SIL) verbindet Einzelarbeit mit Gruppenarbeit. Beim Ablauf (vgl. Henze, 1990) entwirft im ersten Schritt jeder Teilnehmer einen Lösungsvorschlag zum Problem in Einzelarbeit, der im nächsten Schritt auf einer Pinnwand vorgestellt wird. Diese hat die Überschrift: Idee des Teilnehmers. Darüber hinaus gibt es noch eine zweite Pinnwand mit der Überschrift: Besonders gut daran ist…und eine dritte mit der Überschrift: Integrierte Lösungen. Nachdem der Teilnehmer seine Lösung vorgestellt hat, diskutieren alle gemeinsam über den Vorschlag und halten das besonders Positive auf der zweiten Pinnwand fest. So wird auch mit den weiteren Vorschlägen der Teilnehmer verfahren und die Gruppe versucht, aus den positiv herausgesuchten Elementen integrierte Lösungen zu entwerfen. Wenn das gelingt, werden diese auf die dritte Pinnwand übertragen. Bleiben Ideen übrig, können diese auch mit dem nächsten Vorschlag integriert werden. Am Schluss versucht die Gruppe aus allen gefundenen positiven Ideen weitere Kombinationen zu finden.
  • 635 Methode: Diese Methode dient der Ideenweiterentwicklung. Bei der Methode 635 schreiben 6 Teilnehmer 3 Ideen in Zeitabschnitten von je 5 Minuten nieder. Beim Ablauf wird zunächst das Problem geschildert, dann trägt jeder Teilnehmer in seinem Formblatt in die oberste Zeile innerhalb von 5 Minuten 3 Ideen ein. Die Formblätter werden ringsum an den Nebenmann weiter gegeben. Der Nebenmann sieht die 3 Ideen und kann nun seine eigenen Ideen im Sinne einer Ergänzung, einer Variation oder als eine ganz neue Idee dazu schreiben. Wenn alle 6 Zeilen ausgefüllt sind, ist das Verfahren beendet. Natürlich kann die Teilnehmerzahl verändert werden.
  • Mind Mapping: Das Mind Mapping arbeitet nicht nur mit Worten und Sätzen, sondern auch mit non-verbalen Zeichensystemen. Das prinzipielle Vorgehen beim Mind Mapping sieht folgendermaßen aus:

    1. Das zentrale Thema wird in der Mitte eines leeren Blattes aufgeschrieben. Da es sich um den wichtigsten Teil der Mind Map handelt, sollte man groß schreiben und außerdem verschiedene Farben verwenden. Auch ein buntes Bild ist gut geeignet. Um genügend Platz zu haben, sollte ein großes Blatt auf einem Flipchart im Querformat verwenden werden.

    2. Nun kann man Schlüsselworte sammeln, die zum Hauptthema gehören. Sie werden um das Hauptthema herum angeordnet und durch Äste mit dem Hauptthema verbunden. Die Reihenfolge ist dabei völlig egal. Auch hier kann und soll mit Farben und Bildern gearbeitet werden.

    3. Die um das Hauptthema herum angeordneten Schlüsselwörter können Ausgangspunkte für weitere Äste sein und so weiter. Den Gestaltungsmöglichkeiten sind hier keine Grenzen gesetzt.

 

Anke Bathelt – Projektleiterin, klare Antworten GmbH / TNS Infratest

„Es gibt nicht die beste Kreativitätstechnik für eine Gruppendiskussion. Es geht immer darum, eine Methode auszuwählen, die dem Erkenntnisziel angemessen ist und wichtig ist dabei, dass sich auch die Teilnehmer mit ihr anfreunden können. Nicht jede Methode funktioniert immer gleich und immer gut, dies wird stark durch die Teilnehmer beeinflusst.”